Ruska Regina Royal

Gelegentlich werden auch ausgefallene Aufgaben an uns herangetragen, die weniger mit den alten Bullis zu tun haben aber schon noch mit den alten VWs. So geschehen vor geraumer Zeit, lautete die Frage ob wir einem in Holland erworbenen Ruska Buggy wieder auf die Strasse verhelfen könnten. Vielleicht sei hier den Nichtspezialisten noch nebenbei kurz erklärt, daß ein klassisches VW Buggy ein Fahrzeug ist, welches in den 60er Jahren vom Meyers Manx mittels einer sparsamen GFK Karosse auf einem gekürzten Käfer Fahrgestell aufgebaut wurde. „Zwei wie Pech und Schwefel“ heisst der Film in dem die meisten so ein Auto schon mit Bud Spencer und Terence Hill gesehen haben könnten. Zurück zu unserem Thema:  Natürlich könnten wir, aber vor Ort beim Besitzer fanden wir kein erwartetes Strandrennfahrzeug vor sondern diesen Oldtimer.

Auftrag ist Auftrag und so wurde der Wagen erst mal zur Bestandsaufnahme in unsere Werkstatt transportiert. Die Anamnese fiel positiv aus und so konnte der auf einem verlängerten Käferrahmen aufgebaute Wagen technisch instandgesetzt und optimiert werden. Die Firma Ruska hat in den 70 Jahren verschiedene Aufbauen auf Käferrahmen basierend gebaut, da die Produktion schon Anfang der 80er endete sind die Fahrzeuge in Deutschland rar gesät. So bedurfte es einer gehörigen Portion Recherche und Fleiss bei der Zuarbeit für die Sachverständigenorganisation die das Gutachten für die legale Teilnahme am Strassenverkehr erstellen durfte. Es war schlussendlich doch ein weitaus umfangreicheres Unterfangen als anfangs vermutet, letztlich aber natürlich erfolgreich. Und so dient der seltene Wagen nun seinen stolzen Besitzer für schöne Wochenendausfahrten.

 

T2 Hochdach in der Zielgerade

Seit 20 Jahren war der Surfbus eines bekannten Dresdner Clubbesitzers in unserer Werkstatt regelmässig zur Wartung. Leider verweigerte der TÜV 2016 seinen begehrten Segen wegen diverser Durchrostungen , vor allem im Schwellerbereich und am Vorderachskörper. Und so kam es wie es kommen musste-der Wagen wurde teilzerlegt , um die Reparatur zu beurteilen und zu planen:

Wohin man auch sah…überall kam mehr Rost zu Vorschein… Das Dach musste auch weichen…2 Tage später

Erste beherzte Schnitte mit der Flex… Rost Rost Rost

Dann das erste Treffen mit dem schockierten Kunden…Wie weiter??? Weiter!  Also komplett zerlegen:

Dann alles Schmutz und Unterbodenbeschichtungskram abkratzen…was für eine Sauarbeit…

Es folgte dann eine Sandstrahlreinigung und eine 400 Arbeitsstunden umfassende Schweißorgie bei der nahezu alle lieferbaren Reparaturbleche in die maroden Reste integriert wurden

Am Ende kam der Wagen zu einem Lackierer, der nach Kundenwunsch das matte Grün wieder auftrug

Sehr schöne Sache das, aber leider ist dem beauftragten Lackierbetrieb verschwiegen worden das auch der Unterboden lackiert  werden sollte… Nach erfolgter Reklamation beim Kunden sagte selbiger im  O-Ton “ Das ist jetzt dein Problem“ …  Okay, Probleme sind zum Lösen da: Schleifpapier, Schleifvlies und Silikonenferner … nach Abkleben des Oberbaus und dem Auftrag von 3 kg Farbe war dieser Mangel dann auch behoben

Endlich; wir haben mittlerweile Oktober 2019 kann der Zusammenbau beginnen:

Und so kann der Wagen pünktlich zum Beginn der kalten Jahreszeit zur Endfertigung in die warme Werkstatt umziehen

Das eine sehr gute Vorderachse aufgearbeitet wurde kann man oben gut erkennen; nebenbei wird der Motor auch noch teilüberholt. Mittlerweile ist der Wagen wieder so komplett wie der Kunde ihn zu uns gebracht hat, den Innenausbau möchte er dann selbst vollenden…

Bissl Restarbeit bleibt noch, ist aber eher kosmetischer Natur…

Deko Bulli

Was seit kurzem so problemlos über der Eingangstür unseres Hauptquartiers hängt, hat eine längere Geschichte und die beinhaltet schlussendlich auch die Restaurierung des Schätzchens.

Als wir 2002 unsere Firma gründeten hing in Königsbrück an der Hauswand einer typoffenen KFZ-Werkstatt ein schwarzes, teilweise geplündertes, angerostetes also lieblos hergerichtetes Vorderteil eines Lufboxer T3. (auch wenn auf den Bildern ein Kühlergrill zu viel zu sehen ist) Nach der Entdeckung fragten wir ca. 10 Jahre lang immer wieder vergeblich beim Betreiber der Werkstatt nach ob wir nicht dieses als Werbeträger für unsere Bulliklinik haben könnten. Erfolglos. Erst als wir die Hoffnung schon längst aufgegeben hatten, kam der Hinweis, daß die besagte Werkstatt demnächst schießen würde und die erneute Nachfrage beim Betreiber, mit dem wir mittlerweile fast ein freundschaftliches Verhältnis hatten, brachte den Durchbruch bei der Änderung der Besitzverhältnisse. : Und so rückten wir 2015 im Mai aus, das Teil mit einem 7,5Tonner mit Ladekran zu bergen..

Wie man den Bildern gut entnehmen kann ist der Zustand dem Alter entsprechend, die damaligen Gestalter haben den Bus einfach abgesägt und sich nicht mal die Mühe gemacht die Innereien auszubauen…

Nach der Entfernung der nicht mehr benötigten technischen Teile wie Armaturenbrett, Lüfterkiste, Pedalerie, Wischermechanik und Lenksäule wog das Teil schon mal gute 50kg weniger.

Dann folgt, wie bei einem fahrbereiten Bulli, die Instandsetzung der Karosserie. Es wurde geschweisst ,gehämmert und gebogen, am Ende auch grundiert…

Schnell noch eine Anprobe an der späteren Wirkungsstätte und dann weiter zum Lackierbetrieb. Diesen ansehnlichen Job leistete ein befreundeter Auto Lack Dokor in bewährter Qualität zum bevorzugten Preis für liebe Stammkunden.

Dann wurde das Teil im Foyer der Bulliklinik nur kurz zwischengelagert. Dieser Zustand dauerte dann doch nur 4 Jahre bis das Teil vor kurzem endlich komplettiert und mit Mike Sanders konserviert seinen Dienst als Landmarke antrat.

 

 

 

Werkstattalltag Gruselkabinett Amok

Die meisten Schrauben am KFZ sind zu fest angezogen… Diese „Weisheit“ kennt eigentlich jeder der sich mit alten Autos beschäftigt und er hat sicher schon am eigenen Leib erfahren wie unschön es ist, zumal die Schraubverbindung meist noch durch Herrn Rost zusätzlich gefestigt ist…

In unserem Fall war es ein Bulgarischer LKW Schlosser und die Konstruktion lässt nur den Einsatz von Maulschlüsseln zu… Hr. Rost war noch nicht mal dabei…

Nachdem alle Hausmittel wie Rostlöser, Wärme und Hebeleinsatz gescheitert waren wurde kurzerhand ein alter Maulschlüssel angeschweißt und siehe da die schwächste Stelle in der Kraftübertragung war jetzt der olle Schlüssel selbst…

Nochmal nachgearbeitet; musste sich die Schraubverbindung schließlich ergeben…

Bei Einsatz solcher Hebelage entsteht ein erhebliches Gefährdungspotential:  man kann ein Fahrzeug mit so einer großen Kraft problemlos auf der Hebebühne verschieben… Nachmachen also nur mit größter Sorgfalt…

LT28…

Bremsenreparatur – normale Härte

Das folgende Bild bot sich nach dem mehrstündigen gewaltsamen entfernen der Bremstrommel. Es wurde übrigens nicht über Geräusche geklagt…

Auf der anderen Seite kann man deutlich erkennen, daß die rechte Halterung auch durch Abwesenheit glänzt, allerdings ist der Verbleib unklar, spurlos verschwunden.

Die Dicke des Bremsbelages könnte man eher mit Belagsschwäche bezeichnen, die Nieten waren schon fast kopflos.

Zum Zahnarzt

geht wohl keiner so gern…
Wobei dieser „Zahnschaden“ nur vom Autodoktor durch Totalersatz zu reparieren ist.

Die Ursache solcher Beschädigung liegt übrigens beim defekten Startermotor ( Anlasser) welcher nach dem Startvorgang nicht in seine Ursprungsposition zurückfährt sondern am Zahnkranz schleift. Wie man erkennen kann hat er bereits die Hälfte geschafft, der Fehler fällt übrigens durch recht ungewöhnliche, laute Geräusche beim Starten des Motors mit intakten Starter auf…

Diebstahlsicherung ?

Als bekennender Hasser von schlecht selbstgebauten Wohnmobilen kann ich beim Anblick solcher Teile nur mit dem Kopf schütteln:

(Bitte nicht an der ungewöhnlichen Farbgebung stören.)

Sämtliche Türen des Wagens waren mit diesen, in den Bewegungsraum der Passagiere hineinragenden gefährlichen Teilen gesichert. Daß man sich daran sehr weh tun kann leuchtet sicherlich ein. Die Teile waren übrigens so massiv und flächig verschweißt wie es sich eher für die Reparatur an der Tragstruktur der Karosse gehört hätte, wo aber eher chemisch gearbeitet wurde. Der Gipfel war aber, daß an der Schiebetür die Riegel außen angeschweißt waren, Gute Nacht Herr Nachbar ich hab sie schon mal eingeschlossen oder wie???
Ich empfehle noch Gitter vor die Fenster zu schweißen um das Einschlagen selbiger unattraktiv zu machen…

Improvisation

unsere kleine Werkstatt ist leider nicht für das nach oben Herausheben von Motoren ausgerüstet. Muß sie eigentlich auch nicht, da die Motoren aller Fahrzeuge auf die wir uns spezialisiert haben allesamt nach unten ausgebaut werden.

Da das kürzlich angeschaffte Bonsaiwohnmobil eines Bekannten auf der ersten Tour einen kapitalen Motorschaden erlitt und die Werkstatt die den Wagen verkauft hat sogar den Motor netterweise schon mal ausgebaut und zerlegt hatte aber dann aus Mangel an Möglichkeiten das Handtuch geworfen hat mussten wir ran…
Um den reparierten Motor wieder in das Auto einzubauen, simulierten wir der Motorkran mittels Hebebühne und Rollwagen.


Der Wagen fährt mittlereweile wieder; die Ursache des Motorschadens war wie immer mangelnde Pflege und das Versagen eines Teiles was ich bis heute nicht kannte: Ausgleichswelle damit der Motor im Stand ruhiger läuft…

Und noch etwas was mich sehr entsetzte: der Preis für Ersatzteile solcher Fahrzeuge ist bekanntermaßen relativ hoch, das es aber bei derart neuen Fahrzeugen zu 2 monatigen Lieferproblemen bei gängigen Teilen kommen kann, war mir bis dato absolut unvorstellbar.

Der Schalthebel


Leidiges Thema. Was sogar bei den derzeit angesagten Autokaufberatungssendungen im Fernsehen dazu führt, daß der Checker behauptet, daß dies ein T3 Leiden sei, welches die Autos schon als Neuwagen hatten. Schöner Quatsch, aber man sollte eben nicht versuchen die T3 Schaltung mit der eines 2008 gebauten T5 zu vergleichen.
Da sich die Nachfragen nach gebrauchten Schalthebel häufen, und ich auch aufgehört habe die wieder zusammengeschweißten oder überhaupt reparierten zu zählen ist es einfach Zeit meinem Unmut über dieses Thema Luft zu machen.

Der Schalthebel bricht eigentlich nur aus dreierlei Gründen:


Wenn man den Hebel wie den obigen im Bild gezeigten verbiegt muß man, um z.B. den Rückwärtsgang einzulegen derart hohe Kräfte aufwenden, denen der Hebel auf Dauer nicht gewachsen ist.

Der Zweite Grund ist der mangelnde Pflegezustand. Die Schaltung muß in allen Punkten geschmiert sein bzw. leicht gehen und vermeidbares Spiel sollte abgestellt werden.
Noch gibt es alle Verschleißteile.
Da aber der alte VW Bus keinerlei Serviceüberwachungslampen oder ähnliches hat und auch trotzt erheblichem Wartungsstau noch recht problemlos fährt, kann es passieren daß ein nicht gewechselter Zahnriemen oder ein nicht erfolgter Öl- oder Luftfilterwechsel nach 40tsnd Kilometern zu einem kapitalen Motorschaden führt. Eine nicht gewartete Schaltung kann auch zu schweren Getriebeschäden führen. Schuld ist natürlich in solchem Falle dann immer das Auto… ist ja schon so alt…und überhaupt…der Checker hat ja auch gesagt

Der Dritte Grund ist, daß Laien Schrauben jeglicher Art wahrscheinlich aus Angst meist viel zu fest anziehen. Wenn man die Madenschraube, welche den Ring zur Fixierung der Gelenkkugel auf dem Hebel hält, zu fest anzieht produziert man eine Sollbruchstelle…
Es gibt nicht umsonst Drehmomenteschlüssel und Schraubensicherungspaste